Tierschutzarbeit darf ehrenamtlich arbeitende Vereine ncht überfordern
V.l.n.r: Stadtrat Josef Mayr, stellvertretende Tierheimleiterin Sandra Huber, Bürgermeister Joachim Konrad, Heike Weiner-Zanker (Verwaltung) und 1. Vorstand Erwin Rauh

Tierschutzarbeit darf ehrenamtlich arbeitende Vereine nicht überfordern

Über 1000 Heim- und Fundtiere brauchen alljährlich eine neue, teils vorübergehende Heimat im Kemptner Tierheim. Tiere sind gute Wegbegleiter und helfen in schweren Zeiten Einsamkeiten zu überbrücken. Gerade in Coronazeiten stieg der Wunsch nach Haustieren stark an. Allerdings seien viele Menschen in der Nachcoronazeit schnell dabei, die Tiere wieder abzugeben, weil sie viel Zeit beanspruchen. So rollt nach Corona eine starke Abgabewelle von Tieren auf unser Tierheim zu. Dies führt auch zu einer heftigen Kostenwelle, erläuterte Erwin Rauh, der Vorsitzende des Tierschutzverein Kempten e. V. Eine große Herausforderung sind zusätzlich die Kostenerhöhungen im Personalbereich und bei den Tierarztkosten. Stark gestiegen seine auch die Futter- und die Energiekosten. Immer mehr Tierheime arbeiten aktuell am Limit. Die derzeitige Finanzausstattung durch die beteiligten Kommunen sei nicht mehr auskömmlich. Wichtig sei, dass Tierheime im Bereich der Fundtiere eine kommunale Pflichtaufgabe ehrenamtlich übernehmen.

Diese Sorgen trug Erwin Rauh im Rahmen einer Besichtigung des Tierheimes dem Bürgermeister der Marktgemeinde Altusried, Joachim Konrad und Stadtrat Josef Mayr vor.
Joachim Konrad lobte den großen ehrenamtlichen Einsatz des Tierschutzvereins. Wo so viel rund um die Uhr geleistet werde, kann nur ein großes Vergelts Gott gesagt werden und für Unterstützung geworben werden. Er werde die besprochenen Anliegen im Rahmen der Oberallgäuer Verbandssitzung des bayrischen Gemeindetages zur Beratung vorlegen und dankte für das offene Gespräch. Aber auch für verschiedene Hinweise mit dem Ziel, die Tierschutzarbeit zu erleichtern.

Anschließend informierte der Vorsitzende über eine drängende Aufgabe. Die Betreiber der Tierheime stehen auch in der Pflicht, alle geltende Vorschriften der Tierhaltung zu beachten. Das Kemptener Tierheim wurde vor 40 Jahren vom Verein erbaut und seither betrieben worden. Im Bereich des Hundetraktes könne nur ein Neubau für zukunftsfähige Voraussetzungen sorgen.
Deshalb sei es an der Zeit, einen Neubau für Hunde zu planen und zu erstellen. Daran arbeite der Verein mit Hochdruck. In der letzten Mitgliederversammlung des Tierschutzvereins wurde diese Baumaßnahme bereits einhellig unterstützt. Seitens der Mitglieder wurde ehrenamtliche Unterstützung signalisiert. Die Finanzierung stelle allerdings für den Tierschutzverein noch eine hohe Hürde dar.

An dem Ziel, baldmöglichst intensive Gespräche mit allen beteiligten Kommunen für den laufenden Betrieb, aber auch bezüglich des Neubaus zu führen, wolle man festhalten.
Tierschutzarbeit ist für die Tierheimfamilie ein Herzensanliegen. Gemeinsam mit vielen Ehrenamtlichen und der Unterstützung der Gesellschaft lasse sich auch in Zukunft die Verantwortung für Tiere bestmöglich übernehmen, schloss Erwin Rauh.